Geschichte
Seit Menschengedenken wird im Moseltal, das sich vor 225 Millionen Jahren gebildet hat, Weinbau betrieben. Die Kelten, die Gallier und die Römer bauten hier schon Reben an, bevor die Klöster im Mittelalter den Weinbau übernahmen und auf weite Landesteile ausdehnten. Der strenge Winter 1709 gab der Mosel allerdings ihre Exklusivität als Weinbaugebiet zurück; im Flusstal überlebten die Rebstöcke. Ende des 19. Jahrhunderts waren 90 Prozent der Weinberge mit Elbling bestockt, der nach Deutschland exportiert und dort mit den heimischen Weinen verschnitten wurde.
Erst nach der Zollunion mit Belgien (1922), mit der Gründung des Weinbauinstituts in Remich (1925) und der Schöpfung der Marque Nationale (1935) setzten die Diversifizierung und die Entwicklung des luxemburgischen Weinbaus ein. Seit den achtziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts trugen die Einführung der kontrollierten Herkunftsbezeichnung „Moselle Luxembourgeoise – Appellation contrôlée“ sowie der Prädikate „Vendanges Tardives“ (Spätlese), „Vin de Glace“ (Eiswein), „Vin de Paille“ (Strohwein), „Vins barrique“ (im Barrique gelagert) zum ausgezeichneten Ruf der Luxemburger Weine bei. Die „Commission de Promotion des Vins et Crémants de Luxembourg“ arbeitet weiter daran.
Terroir
Auf der 42 Kilometer langen Strecke von Schengen nach Wasserbillig hat die Mosel eine Landschaft geschaffen, die mit ihren Taleinschnitten und Kalkfelsen eine ideale Heimat für den Weinbau bietet.
Das Weinanbaugebiet liegt am Nordufer des Flusses und erstreckt sich 300 bis 400 Meter ins Land hinein. Über die Hälfte des Gebietes (besonders im Kanton Remich) ist von tiefgründigen Böden geprägt, von gips- und mergelhaltigen Keuperböden, die ausgewogene und gehaltvolle Weine hervorbringen.
Im Kanton Grevenmacher herrschen Erosionsgesteine vor, die mit wasserundurchlässigen Schichten durchzogen sind und aus Muschelkalk bestehen. Sie sorgen für charaktervolle, rassige Weine.
Die Weinberge sind nach Südwesten bis Südosten ausgerichtet. Die besten unter ihnen liegen auf einer Höhe von 150 bis 200 Metern und profitieren von ausgeglichenen klimatischen Bedingungen, die sowohl von maritimen als auch kontinentalen Einflüssen geprägt sind.